Der Sommer gehört für viele Gärtner zu den schönsten Zeiten des Jahres: Das
warme Wetter lädt zum Entspannen ein und die Pflanzen zeigen sich in voller
Pracht.Damit stellt der Garten im Juli den perfekten Ort dar, um die Seele
baumeln zu lassen. Jedoch steht im Juli auch eine Menge Gartenarbeit an: Es
muss ausgesät und geerntet, gepflegt und geschnitten werden. Welche
Gartenarbeit im Juli getan werden sollte, damit Ihre grüne Oase in Schuss
bleibt, verraten wir hier.
Rasen wässern
Im Juli kommt es immer wieder zu längeren Trockenperioden. Achten Sie deshalb
darauf, dass der Rasen genügend Wasser
bekommt, da er sonst leicht verbrennt und dauerhaft geschädigt werden kann.
Lassen Sie den Regner bei Trockenheit etwa alle vier Tage für eine Stunde
laufen. Faustregel: Lieber selten und viel wässern, als oft und wenig.
Alte Rosen nicht schneiden
Bei sogenannten Alten Rosen wie der Provence-Rose ist ein Rückschnitt im Sommer
nicht nötig. Sie blühen an den vorjährigen Trieben und bilden im Gegensatz zu
den modernen öfterblühenden Sorten am neuen Austrieb keine weiteren Blüten
mehr. Einige Sorten tragen im Herbst sogar dekorative Hagebutten, wenn
man die befruchteten Blüten ungestört ausreifen lässt.
LetzteDüngung für Rosen
Im Juli sollten Sie Ihre Rosen ein
letztes Mal düngen, damit die Zweige Zeit haben, vor dem Winter auszureifen.
Ist kein Regen zu erwarten, sollte man ausgiebig wässern, damit der Dünger sich
auflöst und in den Wurzelbereich eindringen kann. Organischer Dünger wird
leicht in den Boden eingeharkt. Wichtig ist auch die Bodenpflege: Halten Sie
die Erde rund um Rosen frei von Unkraut und Begleitpflanzen und lockern Sie sie
regelmäßig, zum Beispiel mit einer Rosengabel oder einer Hacke. Achten Sie
dabei auf die Wurzeln, sie sollten nicht verletzt werden.
Gartenteich: Algen abfischen
Bei starker Sonneneinstrahlung und hohen Temperaturen können sich Algen im
Gartenteich explosionsartig vermehren. Der Grund ist meistens ein Überangebot
an Nährstoffen. Schwimm- und Unterwasserpflanzen wie Froschbiss, Seekanne,
Hornblatt und Nadelsimse
reduzieren die Algenbildung, weil sie Nährstoffe binden und das Wasser mit
Sauerstoff anreichern. Auch Wasserspiele und Bachläufe sorgen
für eine zusätzliche Belüftung und wirken so der Algenbildung entgegen. Wenn
die grüne Plage bereits Überhand genommen hat, hilft meist nur noch das
regelmäßige Abfischen mit einem Kescher.
Bittere Zucchini
nicht verzehren.
Es gibt mehrere Gründe, warum Zucchini bitter schmecken. Verantwortlich dafür sind giftige Cucurbitacine.
Eigentlich wurden diese pflanzeneigenen Schutzstoffe den heutigen Gartensorten
längst weggezüchtet. Leiden die Pflanzen unter Hitze- oder Trockenstress,
bilden sie dennoch Bitterstoffe und lagern diese in den Zellen ein.
Zierkürbisse enthalten ebenfalls reichlich Cucurbitacin. Wachsen diese in der
Nähe, kann sich diese Eigenschaft auf das von eigenen Zucchini gewonnene
Saatgut übertragen. Unser Gartentipp: Wer diesbezüglich nicht sicher ist,
sollte die Samen von Zucchini und anderen Kürbisgewächsen jährlich neu kaufen.
Verzichten Sie unbedingt auf den Genuss bitterer Früchte, sie können Übelkeit
und Erbrechen auslösen oder in Einzelfällen sogar zum Tod führen.
Vermehrung von Kletterpflanzen.
Jetzt können Sie Ihren Blauregen und
Ihre Clematis durch
Ableger vermehren: Wählen Sie einen kräftigen Trieb aus und kerben Sie etwa in
der Mitte die Rinde leicht ein. Dann leiten Sie ihn so durch einen Topf mit
Anzuchterde, dass die Stelle gut mit Substrat bedeckt ist. Die Triebspitze leiten
Sie mit einem Stab senkrecht hoch. Der Topf wird daneben ins Beet eingesetzt
und oder mit Kieselsteinen beschwert. Im Spätsommer haben sich am
Verwundungsschnitt so viele Wurzeln gebildet, dass der Ableger nicht mehr von
der Mutterpflanze versorgt werden muss. Sie können ihn jetzt abtrennen und
einpflanzen.
Rasenschnitt kompostieren.
Wenn Sie Rasenschnitt falsch kompostieren, fault er leicht und verbreitet einen
unangenehmen Geruch. Mischen Sie das Schnittgut daher mit Ästen und Zweigen,
die Sie zuvor mit einem Häcksler zerkleinert haben, um die Durchlüftung zu
fördern. Weiterer Vorteil: Der stickstoffreiche Rasenschnitt beschleunigt die
Zersetzung der Holzreste. Da Strauchschnitt nur im Herbst und Winter in
größeren Mengen anfällt, sollten Sie die abgeschnittenen Äste und Zweige bis
zur Mähsaison neben dem Kompost lagern.
Weigelien nach der Blüte
auslichten.
Weigelien blühen vor allem an den jungen Trieben, weshalb die Blütenfülle
im Lauf der Jahre abnimmt. Gehölz-Experten raten dazu, den Strauch jährlich nach der Blüte zu verjüngen.
Hierbei werden einzelne ältere Triebe mit einer Astschere bodennah
herausgenommen. Außerdem sollte man stark verzweigte Seitentriebe entfernen
sowie auch einzelne störende Seitenzweige im Inneren des Frühlingssblühers
Möhren für die
Herbsternte aussäen.
Anfang Juli ist der letzte Termin für die
Möhrenaussaat, deshalb ist bei der Umsetzung dieses Gartentipps ebenfalls Eile
geboten. Die Samen keimen im warmen Boden viel schneller als im Frühjahr und
bilden besonders zarte Wurzeln. Säen Sie am besten Sorten mit kurzer Kulturzeit
wie beispielsweise ‘Milan’ oder ‘Fynn’. Eine Markiersaat mit Radieschen ist im
Sommer wegen der kürzeren Keimzeit nicht erforderlich, stattdessen sollten Sie
ein paar Dillsamen untermischen. Der bewährte Mischkulturpartner verbessert das Aroma der Möhren und passt auch
in der Küche gut zu Möhrensalat oder -gemüse. Wichtig: Decken Sie das Beet bis
Ende August mit einem Kulturschutznetz ab, denn so lange ist die Möhrenfliege noch auf der Suche nach einem Eiablageplatz.
Kräuter ernten,
trocknen und vermehren.
Während man die meisten Kräuter kurz vor der
Blüte erntet, wartet man bei Oregano und Thymian, bis die hellvioletten Dolden aufgeblüht sind.
Erst dann entfalten die Blätter ihr volles Aroma und bewahren es auch beim
Trocknen. Ernten Sie am besten an einem sonnigen Vormittag, nachdem der
nächtliche Tau abgetrocknet ist. Unser besonderer Gartentipp: Sobald sich
Bienen und andere Blütenbesucher einstellen, ist der Gehalt an ätherischen Ölen
am höchsten. Es kommt dem
Geschmack zu Gute, wenn Sie die Pflanzen ein bis zwei Tage vor der Ernte
trocken halten. Legen Sie die Zweige zum Trocknen einzeln auf einen mit Gaze
bespannten Rahmen oder hängen Sie die Kräuter in kleinen Bündeln an einem
schattigen, warmen Ort zum Trocknen auf. Nach fünf bis sieben Tagen können Sie
die trockenen Blätter abstreifen und in Schraubgläsern aufbewahren. Lavendel, Oregano, Rosmarin und Eberraute können Sie jetzt leicht
durch Stecklinge vermehren. Dazu die leicht verholzten
Triebspitzen schneiden, unten etwa zur Hälfte entblättern und in Töpfe mit
sandiger Anzuchterde stecken.
Kompost
gelegentlich wässern.
Damit der Verrottungsprozess nicht zum Erliegen
kommt, sollten Sie den Komposthaufen bei anhaltend warmer Witterung
gelegentlich kräftig wässern. Ernterückstände und weiteres organisches Material
stets gut zerkleinert auf den Kompost geben und das Material gut durchmischen.
Erdbeeren: Pflege
nach der Erntezeit. Nach der Ernte benötigen Erdbeeren etwas Pflege, damit sie sich regenerieren können. Kappen Sie alle
Ausläufer und schneiden Sie die alten, fleckigen Blätter dicht über dem Boden
ab. Das sogenannte Herz der Staude sollte erhalten bleiben. Lockern Sie den
Boden, ohne die Wurzeln zu beschädigen. Zwei bis drei Liter Kompost pro
Quadratmeter oder ein organischer Beerendünger fördern den Austrieb gesunder
Blätter und die Anlage von Blütenknospen für die nächste Saison. Tipp: Wollen
Sie eigene Jungpflanzen gewinnen, sollten Sie das Laub erst nach dem
Verpflanzen der Ausläufer entfernen.
Zwiebeln ernten
und einlagern.
Noch immer wird häufig empfohlen, vor der Ernte
das grüne Zwiebellaub umzutreten, um die Abreife zu fördern. Dadurch setzt bei Zwiebeln jedoch eine Art Notreife ein. Als Folge lassen sie sich weniger gut
einlagern, beginnen oft von innen zu faulen oder treiben vorzeitig aus. Warten
Sie ab, bis die Röhrenblätter von selbst umknicken und so weit vergilbt sind,
dass fast kein Grün mehr zu sehen ist. Dann hebt man die Zwiebeln mit der
Grabegabel aus der Erde, breitet sie auf dem Beet aus und lässt sie dort etwa
zwei Wochen nachtrocknen. Stattdessen können Sie die Zwiebeln auch regensicher
auf Holzrosten oder in flachen Kisten auf dem überdachten Balkon auslegen. Vor
dem Einlagern dreht man das dürre Laub ab und verpackt die Zwiebeln in Netze
oder flicht dekorative Zwiebelzöpfe und lagert diese in einem kühlen,
frostfreien und luftigen Raum.
Beerensträucher schneiden: Nach der Ernte können Sie Himbeeren, Stachelbeeren und
Ribiseln auslichten (abgetragene Äste entfernen) und ungünstig stehende Triebe
entfernen. Bei Brombeeren schneiden Sie Seitentriebe, die aus den Blattachseln
entspringen, auf 2 bis 3 Augen zurück.
Jetzt Endivien pflanzen. Für die Ernte im Oktober wird vorgezogener Endiviensalat in der Zeit von
Mitte bis Ende Juli ins Freiland gepflanzt. Im ungeheizten Gewächshaus kann Endivie
noch bis Ende August gepflanzt werden. Bei eigener Jungpflanzenanzucht
beziehungsweise bei Direktsaat muss einen Monat früher begonnen werden. Der
endgültige Pflanzenabstand sollte jeweils 30 x 30 cm betragen.
Blattläuse
bekämpfen.
Der Juli ist oft
"Blattlausmonat". Nimmt der Blattlausbefall
überhand sind nicht genügend natürliche Gegenspieler wie Florfliegenlarven,
Marienkäfer, Schlupfwespen etc. vorhanden, kann mit einem nützlingsschonenden
Mittel wie beispielsweise Neudosan (Wirkstoff: Kaliseife) gespritzt werden. Die
beste Wirkung wird bei Tropfnassspritzung morgens oder abends bei trockener
Witterung erzielt
Sommerschnitt an
Obstbäumen.
Im Juli und August wird der
Sommerschnitt an Obstgehölzen durchgeführt. Bei Jungbäumen und Spalieren werden
vor allem Konkurrenztriebe sowie kranke und störende Triebe entfernt. Bei stark
tragenden Bäumen wird nur ausgelichtet, nicht tragende können durch einen
stärkeren Sommerschnitt gefördert werden. Sauerkirschen werden nach der Ernte
ausgelichtet und ihr abgetragenes Fruchtholz auf kleine Nebenäste
zurückgesetzt.